Räusperzwang: Was steckt dahinter?
Was ist ein Räusperzwang?
Kennen Sie das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben, den Sie gerne loshaben möchten? Eine gängige Reaktion das Problem zu lösen: Räuspern. Erstmal eine normale und sinnvolle Schutzfunktion unseres Körpers, um überflüssigen Schleim loszuwerden. Doch manchmal kann aus einer harmlosen Reaktion ein häufiger und langanhaltender Drang werden – der Räusperzwang.
Doch was passiert eigentlich beim Räuspern? Wenn wir uns räuspern, kontrahiert die Muskulatur im Kehlkopf. Ähnlich wie beim Husten wird dabei Luft durch die geschlossenen Stimmlippen gepresst. Der entstehende Druck löst den vorhandenen Schleim. Passiert das häufiger, kann das die Schleimhäute, den Kehlkopf und die Stimmlippen strapazieren. Als Schutzmechanismus reagiert der Körper mit vermehrter Schleimproduktion, wodurch wieder das Gefühl entsteht, eine Art Fremdkörper im Hals zu haben. Der Drang sich zu räuspern, nimmt zu. Auf diese Weise kann ein Teufelskreis entstehen, der sich vom häufigen Räuspern zu einem regelrechten Räusperzwang entwickelt.
Typische Symptome
Bei einem Räusperzwang entsteht das ständige Verlangen und unkontrollierbare Bedürfnis sich zu räuspern, obwohl der Hals eigentlich frei von Schleim oder Irritationen ist. Folgende Symptome sind für einen Räusperzwang typisch:
- Ständiges Räuspern
- Schluckzwang
- Kloßgefühl im Hals
Was können Ursachen für einen Räusperzwang sein?
Hinter dem ständigen Zwang sich zu räuspern, stecken häufig noch weitere Beschwerden. Dabei ist der Räusperzwang in der Regel ein Symptom und nicht die Ursache. Um das zwanghafte Räuspern dauerhaft loszuwerden, ist es wichtig die eigentlichen Auslöser zu finden – und zu behandeln. Dabei können neben körperlichen Ursachen auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Was alle gemeinsam haben: durch das häufige Räuspern werden die Schleimhäute gereizt und können sich entzünden, wodurch vermehrt Schleim produziert wird. Ein Fremdkörpergefühl im Hals entsteht und der Zwang sich ständig zu räuspern wird immer stärker.
- Überlastung der Stimme
Viel und lautes Sprechen kann dazu führen, dass Rachen- und Mundraum trocken werden und die Stimme leidet. Die Folge: Ein kratziger Hals und die typische Heiserkeit, wodurch der Drang sich zu räuspern ausgelöst wird. Besonders bei Berufen oder in einem Alltag, wo viel und langes Sprechen die Regel ist, kann Räusperzwang ein häufiger Begleiter werden. - Infektionskrankheiten: Erkältungen, Grippe, Corona & Co.
Gerade wenn die Nase läuft und der Hals kratzt, produziert unser Körper vermehrt Schleim. Um diesen loszuwerden ist erkältungsbedingtes Räuspern keine Seltenheit. Doch diese natürliche, krankheitsbedingte Reaktion kann schnell zur Gewohnheit werden. Zusätzlich kann sich das Postnasal-Drip-Syndrom entwickeln, bei dem eine Überproduktion von Schleim im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen stattfindet, der von dort aus in den hinteren Rachenraum fließt – und dadurch den Drang sich zu räuspern verstärkt. - Räusperzwang durch Allergien
Auch durch Allergien kann sich ein Räusperzwang entwickeln. Denn das Räuspern dient als Schutzfunktion unseres Körpers, um lästige Pollen in Hals und Rachen loszuwerden und so den Juckreiz zu lindern. Zudem reizen Allergene die Schleimhäute, was zu einer vermehrten Produktion von Schleim führt. Wenn Sie sich also gerade in den Frühlingsmonaten ständig räuspern müssen, kann es sein, dass eine Allergie gegen bestimmte Pollen oder Gräser die Ursache ist. - Reflux als Ursache für Räuspern
Bei einem Reflux kommt es häufig zu Sodbrennen, vor allem in der Nacht. Dabei kann die überschüssige Magensäure über die Speiseröhre bis in den Rachen aufsteigen und so die Schleimhäute stark reizen. Zum Schutz produziert unser Körper vermehrt Schleim. Durch Räuspern versucht der Hals, sich vor der ätzenden Flüssigkeit zu schützen und den Schleim wieder loszuwerden. - Räusperzwang bei Stress
Ein hektischer Alltag oder der Spagat zwischen Beruf und Familie können für Stress und Unruhe sorgen. Gerade wenn wir ständig unter Strom stehen, belastet das Körper und Psyche. Eine typische Stressreaktion: Die Muskeln im Körper verspannen sich – auch die im Bereich des Kehlkopfs und der Stimmlippen. Ein dadurch entstehendes Gefühl einen Kloß im Hals zu haben oder sogar, dass es einem die Kehle zuschnürt, kann dazu führen, dass durch anhaltenden Stress ein Räusperzwang entsteht.
Tipps bei Räusperzwang
Unabhängig davon, welche eigentlichen Ursachen hinter dem Räusperzwang stecken, ist er vor allem eines: unangenehm und beeinträchtigt auf Dauer unsere Schleimhäute, den Kehlkopf und die Stimmlippen. Deshalb ist es wichtig die gereizten Schleimhäute zu beruhigen und anschließend den Ursachen auf den Grund zu gehen. Beruhigung für die Schleimhäute liefern:
- Inhalieren, Mundspülungen und Gurgeln mit schleimhautberuhigenden Wirkstoffen
- Halsbonbons und -pastillen wie isla® original helfen bei Mundtrockenheit und befeuchten die Schleimhäute nachhaltig
- Viel trinken
- Stimme schonen
Wenn der Räusperzwang länger als einen Monat auftritt und auch nach Auskurieren eines Infekts weiter anhält, ist ein Arztbesuch ratsam, um die Ursache herauszufinden und zielgerichtet therapieren zu können.