Stimmbänder schonen: Tipps für Stimmhygiene
Unsere Stimme ist unser treuer Begleiter, Teil unserer Persönlichkeit und eines unserer wichtigsten Instrumente für das soziale Miteinander. Kaum verwunderlich also, dass auch unsere Stimmbänder regelmäßig etwas Schonung und Pflege brauchen, um Stimmbeschwerden vorzubeugen.
Singen, jubeln, schreien, flüstern, sprechen, seufzen – unsere Stimme ist einzigartig und ein echtes Wunderwerk. Genauso komplex und faszinierend ist auch ihr Entstehungsprozess: Wenn wir ausatmen, wird die Atemluft unter den im Kehlkopf befindlichen Stimmbändern gestaut. Der darunter aufgebaute Druck ist irgendwann so groß, dass er die Stimmbänder auseinanderdrängt. Dadurch kann Luft entweichen und es entsteht ein Ton: – unsere Stimme. Wie diese Stimme klingt, ist von vielen Faktoren abhängig: von Atmung über Haltung, Artikulation, Körperspannung bis zur Intention des Gesagten.
Was ist Stimmhygiene und warum hilft sie, die Stimmbänder zu schonen?
Wussten Sie eigentlich, dass wir bis zu 16.000 Wörter pro Tag sprechen? Sogenannte Vielsprecher sprechen allerdings bis zu drei Mal so viel, diese Personengruppe profitiert besonders davon, die Stimmbänder bzw. Stimmlippen zu schonen. Denn der eigentlich stimmbildende Part unseres Körpers heißt tatsächlich Stimmlippen. Die setzen sich aus Schleimhaut, Muskeln und elastischen und kollagenen Fasern – eben den Stimmbändern – zusammen. Meist werden die Begriffe Stimmbänder und Stimmlippen synonym verwendet.
Zum wesentlichen Nutzen bei Stimmhygiene-Maßnahmen: Die Stimme wird gepflegt und trainiert, damit sie möglichst belastbar, resonanzreich und tragfähig ist – und reibungslos funktioniert. In vielen Berufen sind Menschen auf eine belastbare Stimme angewiesen. Denn nicht nur als Sänger oder Berufssprecher brauchen wir eine funktionierende Stimme und starke Stimmbänder. Ab einer Sprechbelastung von bis zu 10 Stunden pro Tag lohnt es sich zu wissen, wie sich Stimmbänder auch mal schonen lassen. Das gilt also auch für Berufsgruppen wie beispielsweise Schauspieler, Logopäden, Moderatoren Lehrer oder Kundenberater.
Stimmbeschwerden: Wenn Stimme und Stimmbänder versagen
Wenn Ihre Stimme und Stimmbänder durch die Anforderungen in Beruf und Alltag schlicht überfordert sind, leiden Sie unter den Folgen einer hohen und intensiven Sprechbelastung – oder eines falschen Gebrauchs ihrer Stimme. Diese Beschwerden können sehr beeinträchtigend sein, wie die Ergebnisse einer von uns in Auftrag gegebenen Umfrage* bestätigten: 50 % der Betroffenen sind einfach nur genervt, 34 % fühlen sich beruflich eingeschränkt. 22 % der Betroffenen fühlen sich privat eingeschränkt und 15 % fühlen sich sogar unsicher gegenüber anderen Personen.
Weiter zeigte die Umfrage, dass 22 % der Befragten ein oder mehrmals pro Monat unter Stimmbeschwerden leiden – und 48 % alle paar Monate. Heiserkeit ist das hörbare Symptom, denn die Stimme klingt rauchig und krächzend. Oft gesellen sich auch Räuspern, ein Trockenheitsgefühl in Mund, Hals und Rachen sowie Halskratzen dazu. Die Schleimhäute in Mund, Rachen und Kehlkopf sind trocken und gereizt, das Sprechen strengt immer mehr an. Und wenn die Heiserkeit unbehandelt bleibt und die Stimmbänder nicht geschont werden, kann die Stimme schlimmstenfalls wegbrechen oder ganz versagen.
Stimmhygiene: 4 Tipps, um Stimme und Stimmbänder zu schonen
1. Schreien und Flüstern vermeiden
Der Stimme schadet es gegen Lärm anzusprechen. Auch schreien strengt unsere Stimmbänder unnötig an. Genauso wie das Gegenteil: Flüstern ist eine extrem anstrengende Leistung für die Stimmlippen – die Idee „Flüstern schont die Stimme“ ist ein Mythos.
2. Stimme: Einfluss durch Essen und Getränke
Auch was wir essen, beeinflusst unsere Stimme. Vor einem Meeting oder Vortrag ist es besser, auf besonders würzige oder scharfe Gerichte zu verzichten. Die Schleimhaut im Mund und die stimmbildenden Organe im Rachen reagieren gereizt auf Schärfe. Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola, Energydrinks und schwarzer Tee können die Schleimhäute austrocknen.
3. Räuspern unterlassen
Versuchen Sie, sich weniger zu räuspern, um Ihre Stimmbänder zu schonen. Denn das verbessert nur vorübergehend den Stimmklang, reizt aber die Stimmlippen ungemein. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können zu Schleimhautreizungen führen.
4. Trockene Luft vermeiden
Vermeiden Sie trockene Luft, die beispielsweise durch Kälte, Klimaanlagen oder Heizungen hervorgerufen wird. Und das Einatmen schädlicher Stoffe, wie Staub, Rauch oder Dämpfe, kommt einem feindlichen Angriff auf die Schleimhäute gleich.
Quellen
*Repräsentative Konsumentenbefragung zum Thema Stimme im Auftrag von Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG, bonsai GmbH 2016, n=1.005