Frau mit Dysphonie
Dysphonie: Wenn die Stimme streikt

Dysphonie: Wenn die Stimme streikt

Auch wenn es heutzutage die verschiedensten Kommunikationsmittel gibt, ist und bleibt sie die unangefochtene Nummer eins: unsere Stimme. Funktioniert sie nicht wie sie soll, wird der Alltag schnell herausfodernd  – insbesondere bei stimmintensiven Berufen. Bei einer Dysphonie ist genau das der Fall: die Stimme klingt anders, vielleicht rau oder brüchig und sie hat nicht mehr die gleiche Kraft wie gewohnt.

Wie eine Gitarre, deren Saiten nicht mehr richtig gespannt sind – so oder so ähnlich kann sich eine Dysphonie äußern. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine eigenständige Erkrankung. Eine Dysphonie ist ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen hinweisen kann. Charakteristisch dafür sind nicht nur die akustischen Veränderungen der Stimme – von heiser, sanft hauchend und leise bis hin zu rau, angestrengt oder kratzend. Bei einer Dysphonie können noch weitere Begleiterscheinungen auftreten: so kann es auch zu Heiserkeit, Kurzatmigkeit, Räusperzwang und Globusgefühl im Hals kommen. 

So kommt es zu einer Dysphonie

Mediziner teilen die Stimmstörung in zwei Arten ein: die organische und die funktionelle Dysphonie. Darüber hinaus kann in Folge der Pubertät oder des Alters auch eine „normale“ Dysphonie auftreten. 

Für eine organische Dysphonie sind körperliche Ursachen verantwortlich – sprich: Die Stimmbänder im Kehlkopf müssen fürs Lachen, Singen oder Sprechen ungehindert schwingen können. Verschiedene körperliche Beeinträchtigungen können das freie Vibrieren jedoch stören, wie z. B.:

  • Stimmpolypen oder Stimmlippenknötchen: Wenn Vielsprecher oder Sänger ihre Stimme dauerhaft stark beanspruchen, kann es zu Stimmpolypen oder Stimmlippenknötchen kommen. Diese sitzen auf den Stimmlippen und beeinträchtigen so ihre Funktion.
  • Kehlkopfentzündung: Ist der Kehlkopf entzündet, kommt es häufig auch zu einer Dysphonie.
  • Verletzungen des Kehlkopfs: Auch aufgrund einer Verletzung des Kehlkopfes – beispielsweise durch einen Unfall – kann eine Dysphonie auftreten.

Bei einer funktionellen Dysphonie hingegen liegt eine Fehlfunktion der Stimmbildung zu Grunde. Die Stimme ist also beeinträchtigt, weil die Koordination oder der Einsatz der Muskeln und Organe, die für die Stimmerzeugung zuständig sind, gestört ist. So kann es zum einen vorkommen, dass die Stimmbänder durch übermäßige Anspannung oder zu starkem Druck dauerhaft belastet werden, was eine gepresste oder knarrende Stimme zur Folge hat. Diese sogenannte hyperfunktionelle Dysphonie tritt vor allem bei Menschen mit stimmintensiven Berufen auf. Genauso können die Stimmlippen aber auch bei der Stimmerzeugung zu wenig Spannung oder Kraft haben, was zu einer schwachen oder belegten Stimme führt. Diese hypofunktionelle Dysphonie tritt besonders häufig infolge von Erschöpfungszuständen, aber auch Angst oder Kummer auf.

Dysphonie: Wann ein Arztbesuch sinnvoll ist

Es passiert jedem mal: Nach einem langen Abend mit Freunden oder nach dem übermäßigen Jubeln beim Fußballspiel fühlt sich die eigene Stimme plötzlich an, als wäre sie außer Puste. Das ist meist kein Grund zur Sorge – eine kurze Erholung reicht oft aus und schon klingt alles wieder wie gewohnt. Wenn die Symptome jedoch nicht verschwinden und Sie das Gefühl haben, dass Ihre Stimme immer schwächer wird, könnten Sie es mit einer Dysphonie zu tun haben. Dann ist es wichtig, sich ärztlichen Rat einzuholen, damit Ihre Stimme schnell wieder vollständig regenerieren kann.

Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG